Der zentrale Ansatz des FDM und dessen Verständnis ist Typaldos Theorie des Faszien-Kontinuums. Dieses bezieht sich vor allem auf zwei Aspekte:
Versteht man den Begriff Faszie im engeren Sinne als Bindegewebe, zeigt es sich als eine Einheit, welche sich als eng geknüpftes Netz durch den gesamten Körper zieht. Besonders Komplex und genauso interessant ist die Verbindung zwischen dem Binde- und Muskelgewebe. Man bedenke, jede einzelne Muskelfaser ist von Bindegewebe umhüllt, und mehrere Fasern werden wieder zu Bündeln von Bindegewebe zusammengefasst und so weiter.
Betrachtet man die Faszie in einem weiteren Sinne, so werden sehr unterschiedliche Gewebe als eine Einheit betrachtet, welche nur in unterschiedlicher Zusammensetzung vorliegt. Ein Band ist ein demineralisierter Knochen, und ein Knochen ist somit ein kalzifiziertes Band. Das Gebiet des Übergangs verfügt damit über Eigenschaften von jeder angrenzenden Gewebeform.
Im FDM wird eine Einteilung der Faszien vor allem nach anatomischer Disposition und Funktion in der jeweiligen Körperregion gemacht.
Viele Faszien im Körper sind bandartig, wobei die Fasern nahe nebeneinander in Längsrichtung verlaufen. Sie sind damit äusserst Zugfest und elastisch, können aber auftretenden Scherkräften wenig entgegensetzen. Das Band kann verdrehen und einige Fasern voneinander weggedrückt werden.
Bei Hernierten Triggerpunkten schiebt sich Gewebe eines Raumes durch die angrenzende Faszienebene in einen anderen Raum. Man kann sich das ähnlich einer Vorwölbung oder einer Protrusion vorstellen. Im FDM wird dabei noch zwischen eingeklemmten und nicht eingeklemmten HTP’s unterschieden.
Anatomische Gegebenheiten begünstigen den Ort von HTP’s.
Ansatzpunkt für die Behandlung ist die Vorstellung, dass Ligament und Knochen eine einheitliche Struktur bilden, ein Kontinuum. Diese ändert ihre Festigkeit je nach Calcium-Konzentration. Typaldos vergleicht dies mit Eis, Matsch und Wasser. So wie die unterschiedlichen Zustände der Übergangszone – manchmal eher ossär (Eis) oder eher ligamentär (Wasser) physiologisch sind, so ist auch der kontinuierliche Wechsel zwischen beiden Zuständen von Bedeutung.
Um alle beweglichen Gelenke des Körpers befinden sich spezielle Faszien Strukturen, welche im FDM als Faltfaszien bezeichnet werden. Man kann sich das wie eine Handorgel vorstellen: die Falten können sich bei erforderlicher Bewegung störungsfrei entfalten und auch wieder einfalten. Sie folgen somit jeder Bewegung des Gelenkes – sofern sie nicht zu stark ein- der ausgefaltet wird oder wurde.
Im FDM werden die Faszien, welche die Muskeln und die Weichgewebe schützen und als Stossdämpfer wirken als Zylinderfaszien benannt. Diese Faszien sind als dicht miteinander verwobene Spiralwindungen vorstellbar. Dies verleiht diesen Faszien eine besondere Zugfähigkeit bei gelichzeitiger Elastizität. Diese Windungen können jedoch in sich verheddern und verhaken.
Diese Distorsion beschreibt einen Verlust der Gleitfähigkeit in einem Gleitlager des Körpers, ohne dass dabei Schmerzen entstehen. Neben den echten Gelenken gibt es im Körper viele weitere Gleitlager, wie die viszeralen Blätter zwischen Organen oder das Scapulathorakale Gelenk.