Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Untersuchungs- und Behandlungsmethode der Medizin, welche den Menschen und sein Körper als Ganzes erfasst. In der Schweiz zählt sie zu der alternativen oder komplementären Medizinrichtung. Durch ihre Erfolge und ihre Antworten auch auf zeitgemässe medizinische Probleme mit zunehmenden wissenschaftlichen Abstützungen gewinnt die Osteopathie aber auch in Europa und der Schweiz zunehmend an Bedeutung und Stellenwert.
Das Konzept basiert auf dem Verständnis, dass der Körper über selbstregulierende Heilungsmechanismen verfügt, welche durch verschiedenste Umstände aus dem Gleichgewicht geraten können. Dies kann zu unterschiedlichsten Beschwerden und Problemen verschiedensten Ursprungs führen, wobei auch die Schmerzen oft nicht am eigentlichen Ort des Problems zu spüren sind, sondern in einem anderen Gewebe liegen können.
Die Osteopathie befasst sich vor allem mit funktionellen Störungen und Dysfunktionen des menschlichen Organismus.
Dabei werden die Ursachen gesucht und wenn gefunden ausgeschaltet, um die Symptome zu eliminieren und die körpereigenen Heilungskräfte anzuregen. Dabei stehen nicht in erster Linie die Krankheiten im Mittelpunkt, sondern das Zusammenspiel verschiedenster Strukturen welche die Selbstheilung des menschlichen Organismus hemmen. Dies bringt den Körper aus dem Gleichgewicht und führt zu Funktionsstörungen.
Die Osteopathie wird in drei Hauptgebiete unterteilt, welche jedoch miteinander in Verbindung stehen und sich auch gegenseitig beeinflussen.
Dies ist einerseits das parietale System, welches sich mit dem Bewegungsapparat, dem Skelett mit all seinen Knochen, Gelenken, den Muskeln, Sehnen, Bändern und Ligamenten befasst. Die inneren Organe mit all ihren ligamentären Aufhänge Systemen, und die Gewebe des Körpers wie Nerven, Blut- und Lymphgefässen, die Faszien und Septen, gehören zum viszeralen System. Zum cranio sacralen System oder zur craniosacralen Osteopathie gehören Schädel und Kreuzbein mit dem zentralen (Hirn und Rückenmark inkl. Hirnflüssigkeit) und dem vegetativen Nervensystem (parasympathische Zentren und deren Verbindungen).
All diese Gewebe bilden zusammen eine funktionierende Einheit.
Das Verständnis des Zusammenspiels und Verhalten all dieser einzelnen Strukturen, in gesundem Zustand wie auch bei Krankheiten und deren Funktionsstörungen, spielen eine wesentliche Rolle und stehen im Mittelpunkt der osteopathischen Behandlung und Untersuchung.