Bei der manuellen Triggerpunkt Therapie handelt es sich um eine „Hands-on“ Technik, welche geschulte Physiotherapeuten zum Lösen von myofaszialen Triggerpunkten (MTrP) in der Muskulatur anwenden. Diese Technik benötigt viel Fingerspitzengefühl, anatomisches Wissen und das Erkennen von Mustern, in dem Übertragungsschmerz und übertragene Druckempfindlichkeit bei einem Patienten Aufschluss auf einen MTrP als Ursache einer Problematik gibt.
Wird ein MTrP als Schmerzauslöser identifiziert, kommt unteranderem die manuelle Triggerpunkt Therapie zum Einsatz. Das Wissens über die Beschaffenheit der MTrP wie auch der klinischen Erfahrung zeigen, dass Druck die MTrP löst, die Verspannungen in der Muskelfaser aufhebt und somit die ursprüngliche Muskellänge wiederherstellt.
Die manuelle Triggerpunkt Therapie unterscheidet zwischen Techniken, welche direkt auf den MTrP und den Hartspannstrang wirken, und Faszien Techniken oder Release Techniken, welche grossflächig Einfluss auf den ganzen Muskel und deren Faszien nehmen.
Die direkten Techniken werden mit hohem manuellem Druck mit Daumen oder Finger ausgeübt, weshalb die Triggerpunkt Therapie sehr schmerzhaft sein kann. Dabei gilt jedoch, dass der Schmerz für den Patienten tolerabel bleiben muss und wenn möglich als „Wohlweh“ empfunden wird. Gewisse direkte Triggerpunkt Techniken können gleichzeitig mit aktiver oder passiven Längsdehnung des Muskels kombiniert werden um den Effekt der Therapie zu erhöhen.
Die indirekten faszialen Techniken sind hingegen weniger oder gar nicht schmerzhaft. Dabei arbeitet der Therapeut mit den Handballen anstatt mit den Fingerspitzen. Mit den Händen wird grossflächiger Druck auf das Gewebe und die Muskulatur aufgebaut und diese ausgestrichen.
Meist kommt bei der manuelle Triggerpunkt Therapie eine Kombination aus direkten und indirekten Techniken zum Zuge um die gewünschte Muskelentspannung und Längenveränderung zu erarbeiten.
Um die Gewebsveränderung beizubehalten ist wichtig, dass der Patient eigenständig dehnt und gleichzeitig die Kraft und die Koordination wiederaufbaut. Auslösende Faktoren wie repetitive Bewegungen oder falsche Haltung und Bewegungsabläufe sollten vermieden werden. Eine Instruktion und Aufklärung ist immer wichtiger Bestandteil einer Behandlung und Therapie.